So, guten Morgen liebe Kolleginnen und Kollegen. Ich fange ja immer an, Sie kennen vielleicht

schon diese Geschichte, wenn man fragt, warum ist in der Anatomie irgendetwas so und so,

also warum ist der Kopf vorne und die Beine mehr hinten und die Arme da so seitlich aus,

das hat alles seinen Grund, da kommt die Frau Professor Raab, die heute einmal zuhört,

die Sie wahrscheinlich eh auch schon kennen, weil sie das Seminar leiten wird. Aber noch einmal

zurück, dass der Kopf vorne ist und das andere Ende des Körpers hinten und dass das Herz mehr

links ist und weniger rechts, das hat alles seinen Grund in der Entwicklung, in der Embryologie,

sodass wir uns anfänglich mit der Entwicklung auch des Nervensystems beschäftigen werden. Aber

kurz vorher ein paar ganz grob makroskopische Dinge. Das dient dazu, erstens, dass die Kolleginnen

und Kollegen, die Molekularmediziner sind und die noch keine, wie viele Molekularmediziner sind

denn hier, würde mich nur interessieren, aha, durch eine erklägliche Anzahl, die haben noch

keinen Präparierkurs gehabt und das Bissle an Makroskopie des Zentralnervensystems, das die

Medizin und Humanmediziner im Präparierkurs studieren konnten, also die grobe Makroskopie,

dass es einen Stirnlappen gibt und ein Kleinhirn und so fort, das werden wir jetzt einbauen,

gleich am Anfang, damit die Molekularmediziner da aufholen können. Ich wurde gestern gefragt

in einer E-Mail, warum ich keine separate Vorlesung mache, brauchen wir nicht, das ist

hier integriert in diese Vorlesung, darum habe ich auch ein paar Stunden mehr reserviert,

wir sind sowieso mit der Vorlesung relativ früh dann fertig und wie Sie vielleicht gesehen

haben aus dem Plan bzw. letzte Woche von Professor Wöhl auch schon erzählt bekommen, ist ja

zwischen Beginn der Vorlesung und Beginn des Seminars ein größerer Zeitraum dazwischen.

Wissen Sie, wann beginnt das Seminar? Am 19. November. Der Zweck ist der, dass wir in der

Vorlesung die nötigen theoretischen Dinge, die Sie dann am ersten Seminartag brauchen,

in der Histologie und dann am ersten Seminartag, wo die Hirnmakroskopie studiert wird, schon

hier abgehandelt haben. Denn es ist so, wenn das Gehirn präpariert wird, makroskopisch,

kann man diesen Ablauf der Vorlesung, die Besprechung der verschiedenen Systeme, Somatomotorik

und so, nicht so reproduzieren bei der Präparation, weil bei der Präparation fängt man außen

an und geht nach innen und das geht so quer durch die verschiedenen Systeme durch, d.h.

wir müssen vom Ablauf der Vorlesung ein bisschen anders vorgehen und vom Ablauf der Präparation

wieder ein bisschen anders, sonst könnte man ja gleich am Nachmittag zur heutigen Vorlesung

eine Präparation machen, aber so embryonale Hirne haben wir nicht zur Verfügung. Also

erübrigt sich das. Das nur zur Erklärung. Im früheren Semestern wurde manches Mal geklagt,

ah, das Seminar ist ja so spät, da haben wir das von der Vorlesung schon längst vergessen.

Sie können ja noch schauen, was da in der Vorlesung war und ein bisschen wiederholen.

Bevor ich anfange, vielleicht noch zwei, drei Worte. Wir werden uns bei der Gestaltung

in der Klausur, also bei der Formulierung der Fragen eng an das halten, was ich hier erzähle.

Was natürlich auch in allen möglichen Büchern drin steht, das sind ja keine Weisheiten,

die ich mir so aus dem Finger sauge oder alles selber erfunden habe, sondern das ist die

Quintessenz von dem, was Sie in verschiedensten Neuroanatomie-Büchern finden. Und da würde

ich Ihnen empfehlen, gehen Sie einfach einmal in die verschiedenen Buchhandlungen und schauen

Sie sich die Neuroanatomie-Bücher an. Und die schreibe ich jetzt einmal, damit ich das

Tafel schreiben nicht verliere, auf die Tafel. Sie kennen es wahrscheinlich eh schon. Da

gibt es, und, ach, das ist ja wieder so ein, ah, elektrisch, toll. Das ist mir aus unserem

Anatomiehörsaal gar nicht gewohnt, wo man Armarbeit verrichten muss. Da gibt es, was

noch dazu gesagt werden muss. In jedem Lehrbuch finden Sie Fehler und verschiedene Dinge,

die einfach nicht stimmen, verschiedene Dinge, die ein bisschen überholt sind. Das hat jedes

Lehrbuch so an sich. Das ist aber nicht weiter schlimm. Wenn Sie das abgleichen mit dem,

was ich in der Vorlesung erzähle, was nicht heißen soll, dass ich keine Fehler machen

würde in meinen Darstellungen, wenn Sie das abgleichen mit der Vorlesung, dann werden

Sie vielleicht den einen oder anderen Diskussionspunkt finden. Das belebt aber das Geschäft. Denn

so fängt Wissenschaft an, dass Sie irgendwie auf eine Behauptung stoßen, die Sie entweder